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Werner Zehnder wurde am 28. April 1933 geboren. Er wuchs in Göppingen auf und besuchte als Jugendlicher die Turnerschaft im Göppinger Reusch zur Ausübung seiner sportlichen Interessen. Er begeisterte sich für die Leichtathletik, einem Sport, der ein „hartes“ Training bedeutete. Mit der Turnerschaft errang er in Turn – Vereins – Wettkämpfen mehrere Titel, so z. B. 1950 den „Württembergischen Meister im Turn – Vereins – Mehrkampf“ (siehe Foto, entnommen aus dem Jubiläumsheft „125 Jahre Turnerschaft“ 1969).

Auch konnte er 1952 an einer Reise zu den Olympischen Spielen in Helsinki teilnehmen. Bei der Bewerbung waren nicht nur die sportlichen Leistungen in verschiedenen Disziplinen wie Schwimmen, Bodenturnen, Drei – Kampf und Leichtathletik gefragt. Man musste sogar einen schriftlichen Aufsatz über die olympischen Idee schreiben.

 1951 wurde Werner 18 Jahre alt. Ab diesem Datum zählt die Turnerschaft seine offizielle Mitgliedschaft als „Vollmitglied“. Nach Lehrjahren bei den Gebr. Märklin als Werkzeug-macher und seinem Studium in Berlin an der Fachhochschule für das Fernmeldewesen der Deutschen Bundespost führte ihn sein Beruf 1964 wieder zurück nach Göppingen. Hier konnte er beim Fernmeldeamt in der Linientechnik leitende Funktionen einnehmen. In dieser Zeit schloss er sich wieder der Turnerschaft an und trat in die Männerriege ein, die kurz zuvor als eigene Abteilung gegründet worden war. Sie ernannte ihn 1968 zum Abteilungsleiter. Ab 1976 wurde er auch Übungsleiter. In Anerkennung und als Dank für seinen Einsatz bei der Turnerschaft wurde Werner Zehnder 2001 zum Ehrenmitlied ernannt.

 Seine Ämter bei der Männerriege füllte er bis ins hohe Alter aus. Nach 50 Jahren übergab er 2018 die Abteilungsleitung in neue Hände (siehe Foto von der Abteilungsversammlung 2018).

Die sehr lange Zeit von 50 Jahren prägte er mit seinem bescheidenen, ruhigen und zurückhaltenden Auftreten. Er entwickelte ein vielfältiges Abteilungsleben: an Wochenenden und auch Dienstags wurden Wanderungen durchgeführt; weiterhin viele Feste organisiert, sogar in der Stadthalle Göppingen. Unter seiner Regie fand auch das letzte grosse Abteilungsjubiläum 2013 mit vielfältigen Programmpunkten im Roten Ochsen in Rechberghausen statt.

 Werner hat sich in der Ausübung seiner Ämter immer voll motiviert eingebracht und die lange, kontinuierliche Führung verdient höchsten Respekt. Dabei muss man auch den gesellschafltichen Wandel in diesen jahrzehntelangen Zeitraum bedenken. Z. B. verschieben sich die sportlichen Freizeitaktivitäten von den Sportvereinen hin zu Fitnesseinrichtungen. Für den gesellschaftlichen Stellenwert des Freizeitsportes zitiere ich – vielleicht nicht ganz passend, aber aussagekräftig – die Grundsätze aus der Gründung der Turnerschaft, entnommen aus dem Jubiläumsheft im Jahre 1969:

  • die körperlichen Anlagen der Mitglieder auszubilden und zu kräftigen,
  • Reinheit der Sitten zu erstreben, zu bewahren und zu verbreiten,
  • für die Hebung der geistigen Anlagen der Mitglieder zu sorgen.

In diesem Rahmen erinnern wir auch an seine beiden langjährigen sportlichen Begleiter in der Führung der Männerriege:

  • Alfred Hommel, gestorben 13.02.2024 mit 96 Jahren,
  • Eckhart Pohlmann, gestorben 09.01.2025 mit 87 Jahren.

Den drei „alten Herren“ gedenken wir in grosser Trauer. Sie prägten ein halbes Jahrhundert die Abteilung und gaben ihr ein klares Profil. Sie waren der Motor, neudeutsch würde man „CTO“ dazu sagen. Und sie waren bis ins höchste Alter aktiv (siehe Foto: Übungsabend im Freien 2018, mit Werner, Alfred und Eckhart – Foto überarbeitet).

Von dieser Ära können wir nur zehren und versuchen daran anzuknüpfen.

 

04.03.2025

 H. Gropper in Zusammenarbeit mit W. Gall